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Die Anfangsschwierigkeiten in Argentinen sind (hoffentlich) überwunden…

Mittlerweile haben wir uns mit Argentinien angefreundet. Ob es am Wein liegt in Mendoza? Allerdings geht es hier nicht ohne Zwischenfälle... muss ja auch nicht alles so geregelt ablaufen wie in der Schweiz...

Kaum waren wir über die Grenze von Chile nach Argentinien stoppte uns die Argentinische Polizei. Ob das wohl an unserem Chilenischen Nummernschild liegt… an uns wohl kaum J.  Die Polizei hat uns aufgehalten und die Ausweise etc. verlangt. Als die Papiere in Ordnung waren haben sie dann doch noch etwas gefunden… anscheinend ist es in Argentinien nicht gestattet mit Anhängerkupplung rumzufahren wenn kein Anhänger am Auto ist. Zuerst versuchten wir mit ‚no entiendo‘ durchzukommen aber das reichte nicht. Pit musste aufs Büro und sollte einen Zettel unterschreiben. Nach etwa einer Stunde hin und her diskutieren – er hat sich geweigert den Zettel zu unterschreiben mit der Begründung ‚no entiendo‘ -  haben sie uns dann gesagt, dass diese Aktion nur den statistischen Zwecken dienen würde. Wir müssten weder eine Busse bezahlen noch würde dies sonst noch Folgen haben. Die jungen Polizisten waren 'in den Anfängen' und hatten wohl eine Übung und wurden von ihrem Chef beurteilt (der stand ganz ungeduldig vor der Tür und hat sich wohl gefragt wieso das so lange dauert... Englisch konnte der aber auch nicht). Pit hat dann doch unterschrieben. Und weiter ging die Fahrt nach Bariloche. Die Anhängerkupplung immer noch an Gabriel...

Am nächsten Morgen in der Nähe von Bariloche – wir haben gerade ein ungesichertes Wifi gefunden vor einem Restaurant – ‚motzte‘ uns ein älterer Herr an, ob es in Chile gestattet wäre entlang der Strasse in Gegenrichtung zu parken (es hatte da auch Autos mit Argentinischen Schildern die in Gegenrichtung parkten...).

Bariloche hatten wir schnell gesehen. Carmen sagt, das Beste an Bariloche sei die Schoggi. Wir sagen: das Beste an Bariloche ist die Strasse nach Chile. Die ist nämlich wunderschön (abgesehen von den Polizeikontrollen). Das auf dem Weg von der Chilenischen Grenze nach Bariloche gelegene Villa La Angostura ist ebenfalls sehenswert. Klein aber fein... mit einem netten Campingplatz betrieben von einer Mapuche-Familie. In Villa La Angostura mussten wir zum ersten Mal unseren Gabriel in die Werkstatt geben. Eine Schraube hat ihn erwischt. Nach einer halben Stunde fachmännischer Arbeit war das Loch geflickt. Kosten: CHF 8.00. Da kann man wirklich nichts sagen...

Nach dem Mittagessen haben wir dann Bariloche auch schon wieder verlassen und die Gegend rund um die Stadt erkundigt. Die Seen und die Berge sind ganz schmuck, allerdings ist alles sehr verbaut. Eine ziemliche Touriecke. Da  es in der Nacht und morgens/abends noch ziemlich kühl war und wir mit  Erkältung und Magenproblemen zu kämpfen hatten beschlossen wir möglichst schnell nach Norden zu fahren. Ausserding haben wir dringend Ferien nötig!! Auf ging's nach Mendoza.

Von Bariloche waren wir nach drei Tagen in Mendoza. Die  Landschaft: atemberaubend. Die Gegend ist sehr verlassen, die Strassen zum Teil ungeteert (freiwillig und unfreiwillig), Die Natur, ein wahres Farbenspiel. Es herbstelet....  Und immer wieder sind uns Gölä’s ‚Wiudi Ross‘ unterwegs begegnet. Ja, sie war schön die Fahrt nach Mendoza (Nicole ist immerhin 80 km gefahren…). Abwechslung hatten wir u.a. mit BB&G, Alabama, ABBA, Jimmy Buffet, Zac und vielen weiteren Howdy-Freunden mehr.

Selbstverständlich blieben auch diese drei Tage nicht ohne kleine Zwischenfälle. 1 km vor Chos Malal (irgend so ein wildes Kaff) standen auf einmal Autos und Lastwagen auf der Strasse. Zuerst dachten wir wieder an Polizeikontrollen (die es in Argentinien innnerhalb des Landes immer wieder gibt). Fehlanzeige: es war eine Strassensperre die der Bürgermeister von Chos Malal verhängt hat. Seit 3 Tagen, Dauer unbekannt! Warum auch immer… für die Begründung reichte unser Spanisch nicht aus (es war irgend etwas Politisches).  Hm, warten war keine Option und die Umfahrung war über 100 km weit… Pit versuchte wieder mal mit den Polizisten zu diskutieren (das kann er mittlerweile richtig gut... auf Spanisch selbstverständlich). Leider hat auch das nicht viel gebracht ausser dem Hinweis dass eine Strasse (etwa 2 km Umweg) über den Berg führt die mit unserem 4x4 locker zu nehmen wäre. Gesagt getan: nach 1km standen wir vor einer Abschrankung. Die Strasse führte nämlich über das Grundstück von Familie Lopez und die wollten Geld damit sie uns durchliessen. 50 Pesos (umgerechnet ca. 4 – 6 Fr. – je nach Kurs). Wir boten ihnen 1 USD an wobei sie leuchtende Augen bekamen, das Tor öffneten und uns eine schöne Reise wünschten. Rechnen sollte man können… die hatten wohl noch nie USD in den Händen….

Selbstverständlich gab es dann auch kein Benzin in Chos Malal wegen des Streiks und auch in der nächsten Tankstelle hiess es 'no hay nafta'. Aber wir haben ja auch dazu gelernt. Wir tanken mittlerweile bei jeder Tankstelle voll und so hatten wir noch genügend Benzin bis zur übernächsten Tankstelle die 'Nafta' hatte...

Durch die Strassensperre waren wir mit unserem Zeitplan etwas in Verzug und es wurde langsam dunkel. Also fragten wir auf dem nächstgelegenen Bauernhof (Estancia) ob wir dort übernachten dürfen (das Bett hatten wir ja dabei). Kein Problem und sogar gratis... Die Argentiniern können auch anders. Das war unsere Wende mit Argentinien. Von da an hatten wir nur noch positive Erlebnisse mit den Argentiniern und seit wir in Mendoza sind fühlen wir uns auch sehr wohl hier. Ob das am Wein liegt???

Sehr schön: die Fahrt von Chile nach Bariloche
Sehr schön: die Fahrt von Chile nach Bariloche

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Kommentare: 2
  • #1

    Carmen (Sonntag, 19 April 2015 21:47)

    Carmen kennt diesen Weg nach Chile leider (noch) nicht ;)

    Aber schön, hat sich Argentinien auch noch von seiner positiven Seite gezeigt :)

    Glg & weiterhin gute Reise
    Carmen & Fam

  • #2

    Nicole (Sonntag, 19 April 2015 23:19)

    Dann ist es höchste Zeit diesen kennen zu lernen :-).

    Argentinien zeigt sich immer wieder von einer neuen speziellen Seite. Heute ist Wahlsonntag. Die Argentinier sitzen am Strassenrand und machen ein 'Asado'. Als wir im Supermarkt unsere Flasche Wein für unser 'Asado' bezahlen wollten (auf dem Camping nicht am Strassenrand) hiess es 'no' - am Wahlsonntag kann man keinen Alkohol kaufen.... Andere Länder andere Sitten.... Trinken wir eben Maté...