Nachdem wir in unserem Reiseführer das Bild der ‘Picos’ gesehen haben war klar. Da müssen wir hin. Das Bild erinnerte uns an die Alpen. Gezackte, wuchtige und verschneite Berge prägen die Landschaft. Der Picos de Europa ist immerhin der zweitgrösste Nationalpark Spaniens dessen Markenzeichen die drei Kalksteinmassive sind. Der Nationalpark befindet sich im Norden von Spanien und erstreckt sich über Asturien, Kantabrien und über die Provinz Kastilien-Leon. Knapp eine Woche haben wir im Park verbracht, hätten aber noch viel länger bleiben können. Wir haben ein paar Tageswanderungen unternommen und sogar eine Offraod Piste gefunden.
Beliebt sind im Park auch mehrtätige Wanderungen von Refugio zu Refugio. Sogar das freie übernachten ist im Nationalpark kein Problem. Es gibt an diversen Orten Verbotsschilder (die man auch respektieren soll) doch es hat genügend (Wander-) Parkplätze oder lauschige Plätzchen ohne Verbotsschild wo man eine angenehme und ruhige Nacht verbringen kann. Und ab und zu wird man sogar freundlich von der Guardia Civil begrüsst.
Nachstehend beschreiben wir Euch die sehenswerten Orte die wir in den Picos besucht haben:
Der Pilgerort Covadonga
Covadonga ist ein Pilgerort, welcher viele Gläubige (und Ungläubige) anzieht. Die Santa Cueva, eine kleine Kapelle die in den Felsen gebaut wurde, erinnert uns an das Wildkirchli im Appenzellerland. Mit dem Unterschied, dass man zur Santa Cueva vom Parkplatz in 5 Minuten hochsteigen kann. Zum Wildkirchli dauert es etwas länger...
Unterhalb der Kapelle befindet sich eine Quelle welche Frauen, die daraus trinken, innerhalb von einem Jahr zur Hochzeit verhelfen soll… Nein, ich habe nicht daraus getrunken…
Wanderung um die Lagos de Covadonga
Hinter Covadonga führt eine 12 km lange Strasse den Berg hinauf zu den Seen Enol und La Ercina. Die Strasse ist für Privatfahrzeuge nur bis 8.30h befahrbar. Danach gelangt man nur noch mit dem Bus von Covadonga oder Cangas de Onis zu den Seen. Wir haben am Tag zuvor auf einem Parkplatz in Covadonga übernachtet und sind um 8.00h bei Nebel hoch gefahren. In der Hochsaison (Juli/August) soll es hier wimmeln von Touristen. Bei unserem Besuch (anfangs Juni) war nicht viel los. Oben angekommen haben wir zuerst im Van gefrühstückt und anschliessend haben wir unsere Wanderschuhe geschnürt. Vom Lago la Ercina sind wir über den ausgeschriebenen Rundweg – der Ruta de los Lagos – um die beiden Seen gewandert. Eine einfache, angenehme aber sehr schöne Wanderung die etwa 2h dauert.
Die Offroadpiste von Sotres nach Espinama
Auf unserer Karte sahen wir viele kleine Pisten die abseits der Hauptverkehrsachse durch den Nationalpark führen. Doch immer wieder standen wir vor einem Verbotsschild. In Sotres erkundigten wir uns dann im Souvenirladen etwas naiv obwir eine Bewilligung für die gesperrten Pisten erhalten. Bewilligung gäbe es keine aber ein paar hundert Meter unterhalb führe eine offizielle Offroad Piste nach Espinama, hat uns die nette Dame mitgeteilt. Wir bedankten uns und machten uns gleich auf den Weg. Zwar regnete es und die Berge waren von Nebelwolken umgeben doch die Fahrt vorbei an den Picos war sehr spannend. Wir fuhren auf über 1'600 m.ü.m. Man kann sogar bis zum Refugio Aliva hoch fahren. Die Piste ist recht gut im Schuss und einfach zu befahren, auch bei Regen. Ein kurzes Stück ist jedoch sehr steil und grosse Steine machen die Fahrt etwas schwieriger was ohne 4x4 wohl etwas heikel wird. Am Ende der Piste oberhalb von Espinama befindet sich ein schmales Tor. Für unseren Bulli war die Durchfahrt kein Problem, für grosse Fahrzeuge könnte es jedoch etwas eng werden.
Wanderung zum El Cable (Bergstation der Teleferico von Fuente De)
Aufgrund des schlechten Wetters während unserer Offroad-Tour konnten wir nur erahnen wie mächtig die Berge sind. So machten wir uns am nächsten Tag zu Fuss auf den Weg, in der Hoffnung die Bergspitzen zu sehen. Wir fuhren mit unserem Piccolo von Espinama ein kurzes Stück auf der Offraod-Piste in Richtung Refugio Aliva. Etwa 2 km unterhalb des Refugios parkten wir unseren Bulli und marschierten los. Nach einer kurzen Kaffeepause im Refugio wanderten wir die 3.5 km den Berg hinauf bis wir an der Bergstation der kleinen Seilbahn ankamen die massenweise Touristen von Fuente De auf den Berg transportierte. Oben lag Schnee. Nach einem kurzen Fotostopp kehrten wir um und wanderten zurück zu unserem Auto. Mittlerweile zeigte sich auch die Sonne und somit das fantastische Bergpanorama!
Wanderung durch die Garganta del Cares
Die Wanderung durch die Schlucht gilt als eines der Highlights des Nationalparks. Von Poncebo führt ein sehr gut ausgebauter, relativer flacher 12 km langer aber wunderschöner Weg entlang der engen Schlucht des Rio Cares nach Cain. Wir wanderten den Weg in umgekehrter Richtung von Cain nach Poncebo. Das schönste Stück liegt bei Cain und so sind wir kurz vor Poncebo wieder umgekehrt. Der Wanderbus von Cain nach Poncebo fährt nämlich nur in der Hochsaison und so durften wir den gleichen Weg (12 km) wieder zurück marschieren. Ein schöne Tageswanderung die ohne grossen Höhenunterschiede der Schlucht entlang führt.
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