Bolivien ist ein Land voller Kontraste: majestätische Andengipfel, bunt schimmernde Salzseen und tropische Flusstäler prägen das Bild und machen es zu einem der spannendsten Reiseziele Südamerikas.
Wir haben Vulkane und Geysire gesehen, sind auf unbefestigten Strassen durch den Nebelwald gefahren und haben die lebendige Natur des Amazonasgebietes hautnah erlebt.
In diesem Blog nehmen wir euch mit auf eine Reise zu unseren 10 schönsten Orten in Bolivien. Von schwindelerregenden Höhen bis zu tropischen Tiefebenen – lasst euch inspirieren von den landschaftlichen und kulturellen Schätzen Boliviens.
1. Sajama Nationalpark
Direkt an der Grenze zu Chile liegt das kleine Dorf Sajama auf 4'200 m.ü.M. Es liegt im gleichnamigen Nationalpark und direkt vor dem höchsten Berg bzw. Vulkan Boliviens, dem Sajama. Mit 6’542 Metern dominiert der schneebedeckte Riese die Landschaft. Der Sajama Nationalpark ist ein wahrer Schatz, besonders für Leute, die einsame und unberührte Natur lieben. Wir haben rund 10 Tage in dieser wunderschönen Gegend verbracht. Hier ein paar Inspirationen, was es im Sajama Nationalpark alles zu entdecken gibt:
Geysire und Thermen
Gleich hinter dem Dorf Sajama befinden sich die Aguas Termales Colchapata. Ein schöner Ort, um im heissen Bad zu entspannen und den Sajama zu bewundern. Wer es allerdings einsamer mag, fährt zu den 10km entfernten Geysiren und Termas Huallaqueri. Der Weg dorthin ist ruppig und man ist gut bedient mit ein bisschen Bodenfreiheit. Der Ort ist aber magisch, so dass wir immer wieder hierher zurück kehrten. Wir haben im warmen Fluss gebadet, in den heissen Quellen unsere Eier gekocht und sind zu den nahegelegenen Lagunas de Altura gewandert.
Lagunas de Altura
Die Wanderung beginnt direkt bei den heissen Quellen. Der Weg führte uns zu den drei Altiplano-Lagunen, welche uns für ein paar Stunden zurück nach Chile brachte. Man überquert nämlich die Grenze. Aber keine Sorge, da oben gibt es keinen Zoll. Wir hatten einen atemberaubenden Ausblick auf die in Chile liegenden Vulkane Parinacota und Pomerape. Unterwegs begegneten wir unzähligen Viscachas, einer Nagetierart aus der Familie der Chinchillas. Eine wunderschöne Wanderung und ein gutes Höhentraining für weitere Trekkings in den Bolivianischen Anden.
Cerro Huisalla
Ein weitere Wanderung führte uns auf 5'031 m.ü.M. auf den Cerro Huisalla. Es war ein Testlauf für unser nächst 'höheres' Abenteuer 😬. Der Berg liegt direkt vor dem Vulkan Sajama und der Ausblick auf den höchsten Berg Boliviens könnte schöner nicht sein. Da die Wanderung problemlos verlief und wir mit der dünnen Luft sehr gut zurecht kamen buchten wir noch am gleichen Tag unseren Guide für den Ausflug auf unseren ersten 6'000er.
Besteigung des Vulkans Acotango auf 6'052 m.ü.M.
Eigentlich war das gar nicht so geplant. Unsere Reisefreunde Tjorven und Claus haben uns auf die Idee gebracht, den Acotango zu besteigen. Wenn wir denn schon mal hier sind 🤔. Um 3h in der Früh war Tagwache, denn wir hatten noch 2h Autofahrt vor uns. Die Bedingungen waren perfekt. Als wir los marschierten war es 'nur' -9 Grad und windstill. Unser Guide Ariel gab das Tempo vor. Die Luft zwischen 5'000 und 6'000 m.ü.M. wurde immer dünner und die Schritte immer kleiner. Das Betreten des Gletschers war dann eine kleine Herausforderung.
Durch die Wärme bildeten sich mittlerweile viele Penitentes (Bürsen). Wunderschön zum anschauen, aber nicht ganz einfach zum gehen mit den Steigeisen. Pit brach ein im Eis und überdehnte sich das Knie. Nach ein paar Minuten 'Schmerzpause' marschierte er aber tapfer weiter bis zum Gipfel. Die letzten 100 Höhenmeter waren zäh und die Luft wurde immer dünner😬. Oben angekommen war die Atemnot dann aber schnellt verflogen. Parinacota, Pomerape, Sajama. Alle waren sie in Griffnähe. Und wir (fast) auf gleicher Höhe. Da stehen wir nun. Ganz oben auf unserem ersten 6'000er.
Was für ein unbeschreibliches Gefühl ❤️!
2. Die grösste Salzwüste der Welt
Auf dem Salar de Uyuni fühlt es sich an wie in einer anderen Welt. Noch ist es möglich, die riesige Fläche mit dem eigenen Auto zu befahren und die Ruhe und die wunderschönen Sonnenuntergänge zu geniessen. Als grösste Salzfläche der Erde erstreckt sich der Salar de Uyuni im bolivianischen Hochland auf fast 11'000 km2 und liegt auf über 3’600 Meter Höhe. Er ist ein absolut einzigartiges Naturphänomen. Während der Regenzeit (meist zwischen Januar und März) bedeckt eine dünne Wasserschicht die Salzfläche und der Salar verwandelt sich in einen riesigen natürlichen Spiegel.
In dieser Zeit reflektiert er den Himmel perfekt und es entsteht ein fast magischer Effekt, bei dem der Horizont verschwindet und ein Eindruck von unendlichem Himmel und Erde entsteht. In der Trockenzeit zeigt der Salar de Uyuni eine andere Seite: Die Oberfläche besteht dann aus unzähligen sechseckigen Salzmustern, die von natürlichen Austrocknungsprozessen verursacht werden.
Wir sind im Norden in Tahua auf den Salar gefahren und wollten ihn einmal überqueren.
Auf bzw. neben der Isla del Pescado, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen touristischen Isla Incahuasi, fanden wir einen perfekten Übernachtungsplatz. Die Insel verdankt ihren Namen (Fischinsel) der Ähnlichkeit ihrer Form mit einem Fisch. Hier befinden sich riesige, uralte Kakteen, die bis zu 10 Meter hoch werden können und von denen manche über 1'000 Jahre alt sind. Wir waren alleine auf bzw. vor der Insel und haben die Stille hier sehr genossen und ein paar schöne Tage mit Raclette und Wein verbracht. Irgendwie fühlte es sich an wie in den Skiferien 🙂.
Koordinaten Übernachtungsplatz: -20.14176, -67.8069
3. Die Lagunenroute – Farbenspiele der Natur
Die Lagunenroute (Ruta de las Lagunas) in Bolivien ist eine der spektakulärsten Reiserouten in Südamerika und war eines der grössten Abenteuer unserer bisherigen Südamerika-Reise! Die Route im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa führt durch die abgelegene und malerische Landschaft des bolivianischen Altiplano und verbindet den Salar de Uyuni mit der Grenzregion zu Chile in der Nähe von San Pedro de Atacama. Die Piste führt an surrealen Lagunen vorbei, wie der roten Laguna Colorada und der grünen Laguna Verde.
Die Farben dieser Lagunen, die von Mineralien und Algen verursacht werden, sind atemberaubend. Es gibt aber noch weitere Naturschönheiten: die Salvador-Dalí-Wüstenlandschaften, der Arbol de Piedra oder die heissen Quellen und Geysire wie dem Sol de Mañana, wo sich Blasen aus kochendem Schlamm und dampfende Geysire aneinanderreihen. Die Lagunenroute ist ein raues, teils schwer zugängliches Gebiet und wird meist mit Allradfahrzeugen erkundet, oft im Rahmen mehrtägiger Touren die in Uyuni beginnen. Mit unserem Piccolo war sie während der Trockenzeit aber sehr gut zu befahren.
Bei sandigem Gelände empfiehlt es sich, den Luftdruck massiv zu reduzieren. Es führen verschieden Routen Richtung Laguna Colorado. Wir haben uns für die Westroute entlang der Chilenischen Grenze, vorbei an der Laguna Hedionda entschieden. Diese soll noch ein bisschen anspruchsvoller sein. Reisefreunde von uns sind die Ostroute mit ihrem 2x4-Fahrzeug gefahren. Mit wenig Luft, guten Reifen, ein bisschen Bodenfreiheit und ab und zu buddeln geht das offenbar auch ohne 4x4 😊. Wir würden die Route mit 2x4-Fahrzeug allerdings nicht alleine in Angriff nehmen. Auch wenn man unterwegs immer wieder Touristenfahrzeugen begegnet.
Die meisten Reisenden fahren von der Laguna Colorada weiter Richtung Chile nach San Pedro de Atacama. Da wir diese Route bereits 2015 gefahren sind haben wir uns entschieden, bei der Laguna Chalviri links abzubiegen und nach Tupiza weiter zu fahren. Nach 3 Tagen in der Hochebene gönnten wir uns vor der Weiterfahrt aber erst mal ein heisses Bad. Die Strasse von der Laguna Chalviri zur Laguna Celeste hatte es in sich. Durchschnittsgeschwindigkeit 15km/h. Piccolo musste über Steinplatten kriechen und wurde von der Wellblechpiste sowas von durchgeschüttelt 🚐😳. Aber landschaftlich war es top.
Nach einer kühlen Nacht bei der Laguna Celeste fuhren wir weiter nach Tupiza. Die Landschaft veränderte sich schlagartig. Sie wurde braun/rot und ähnelte dem Westen der USA. Little Monument Valley & Gran Canyon in Bolivien. Je näher wir Richtung Tupiza kamen umso grüner wurde die Landschaft. Nach 5 Tagen und knapp 800 Kilometer auf der Lagunenstrasse haben wir Tupiza pannenfrei erreicht. Als erstes haben wir Piccolo eine ordentliche Wäsche gegönnt bevor wir uns auf dem Markt mit frischen Leckereien eingedeckt haben.
4. Auf der Ruta del Che nach Samaipata
Die Ruta del Che ist eine historische Reiseroute, die den letzten Spuren des revolutionären Führers Ernesto ‘Che’ Guevara folgt. Die Strasse verläuft durch das südöstliche Bolivien und führt durch eine ländliche und gebirgige Region, in der Guevara 1967 seine letzten Monate verbrachte, bevor er von der bolivianischen Armee gefangen genommen und schliesslich hingerichtet wurde. Wir folgten der Route auf unserem Weg von Sucre nach Samaipata. Das Dorf Vallegrande dient als Ausgangspunkt.
Im kleinen Dorf La Higuera wurde Che am 9. Oktober 1967 erschossen. Die Gegend ist wunderschön und die Strasse gut befahrbar. Wenn man in der Nähe unterwegs ist lohnt sich der Abstecher auf diese Route.
Samaipata
Das kleine charmante Dorf liegt auf 1’650 Metern Höhe in den Andenausläufern und ist bekannt für sein angenehmes Klima, seine malerische Umgebung und seine historische Bedeutung.
Das wichtigste Wahrzeichen in Samaipata ist die archäologische Stätte El Fuerte, ein UNESCO-Weltkulturerbe. El Fuerte ist eine mysteriöse präkolumbianische Anlage, die vor allem für ihre riesige Felsplattform bekannt ist, die als die grösste geschnitzte Felsstruktur der Welt gilt. Die genaue Funktion der Stätte ist bis heute nicht vollständig geklärt. Archäologen vermuten, dass sie sowohl eine religiöse als auch eine militärische Rolle spielte.
5. La Yunga – Nationalpark Amboró
In der Nähe von Samaipata befindet sich der Nationalpark Amboró. Wir hatten Lust auf Dschungel und Bewegung und fuhren nach La Yunga. Von da waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Wanderparkplatz. Das letzte Teilstück war sehr steil und bei Regen vermutlich sehr glitschig 😬🚐. Wir hatten Glück, es war und blieb trocken. Hier, im südlichen Teil des Nationalparks Amboró gibt es eine sehr vielfältige Flora und Fauna, denn es treffen drei grosse Ökoregionen zusammen: Amazonien, Anden und der Chaco.
Besonders aufgefallen sind uns die riesigen Farnblätter, die wir so noch nirgendwo gesehen haben. Die Beschilderungen waren überwachsen und die Holzstege z.T. eingebrochen. Dieser Teil des Nationalparks wird offensichtlich nicht mehr richtig gepflegt. Das hat der Umgebung aber ein spezielles Flair verpasst. Die kleine Wanderung im Nebelwald war jedenfalls wunderschön. Wie auch die Übernachtung auf dem Wanderparkplatz 😍.
Koordinaten Wanderparkplatz: -18.058558, -63.909917
6. Monumente Natural Espejillos
Wir wollten eigentlich nur den kürzesten Weg (bzw. eine kleine Piste durch den Dschungel) von Samajpata nach Buena Vista nehmen. Unterwegs trafen wir auf das Monumente Natural Espejillos. Espejillos ist eingebettet in eine üppige, tropische Vegetation, die typisch für das bolivianische Tiefland ist. Hier befinden sich mehrere Wasserfälle, die kleine, natürliche Pools bilden und von üppigem Grün umgeben sind. Die 20 natürlichen Pools und Wasserfälle sind auf verschiedenen Ebenen verteilt und schaffen so eine Reihe von Wasserlandschaften. Schwimmen erlaubt!
Wir sind ein paar Nächte im Park geblieben und genossen am frühen Morgen ein kühles Bad in den noch menschenleeren Pools.
Die Strasse nach Espejllos ist ungeteert aber gut befahrbar. Nach Buena Vista wollten wir, weil uns andere Reisende auf die Schweizer Käserei aufmerksam gemacht haben. Eigentlich vermissen wir nichts in Bolivien. Aber wenn wir schon in der Gegend sind. In der Queseria Suiza fanden wir Gruyère, Tilsiter, Emmentaler, Nusskäse, Mozzarella und noch viele mehr. Wir haben gleich 2 kg davon eingepackt.
7. Die Jesuitenreduktionen der Chiquitos
In der Nähe von Santa Cruz de la Sierra, der grössten Stadt Boliviens Richtung Grenze zu Brasilien befinden sich die Jesuitenreduktionen der Chiquitos. Das sind historische Siedlungen die von den Jesuitenmissionaren im 17. und 18. Jahrhundert gegründet wurden, um indigene Gemeinschaften zu christianisieren und zu „zivilisieren“. Die Reduktionen gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. San Javier ist die erste von diversen Jesuitenreduktion der Chiquitos. Sie diente als Missionsdorf zur Katholisierung der Chiquito-Indianer.
Die Kirchen wurden im Kolonialbarock (hölzerne Hallenbauten) gebaut und sind teilweise zerfallen. Einige davon wurden allerdings vom Schweizer Hans Roth in den siebziger Jahren renoviert. 1990 wurde die Kirche in San Javier zum UNESCO-Welterbe erklärt. Weitere bekannte Missionen sind Concepción, San Ignacio de Velasco, San Miguel, San Rafael und Santa Ana.
Der nette Pater der Kirche von San Javier war so nett und liess uns in seinem Garten unter dem riesigen Mangobaum übernachten.
8. Chuchini Wildlife Resort
Nördlich von Trinidad, am Rande des Amazonas befindet sich das Chuchini Amazon Wildlife Eco Reserve (www.chuchini.org) von Ibiz und Mirjam. Die Öko-Lodge ist ein privates Naturschutzgebiet und bekannt für seine reiche Tier- und Pflanzenwelt und seine vielfältigen Möglichkeiten zur Wildtierbeobachtung. Hier erhalten aber auch verletzte Tiere Pflege und ein Zuhause, bis sie sich im Dschungel wieder frei bewegen können. Ibiz ist hier aufgewachsen. Seine Eltern haben diesen wunderbaren Ort aufgebaut. Mirjam ist vor einigen Jahren der Liebe wegen von Zürich nach Trinidad ausgewandert ❤️.
Im Chuchini Wildlife Resort kann man in einer Lodge übernachten, Bootsfahrten und Wanderungen in den Dschungel unternehmen oder einfach mit dem eigenen Auto auf dem Anwesen campieren. Die Gegend, die Tiere und die wilden Mangos geniessen und ein paar Tage entspannen. Natürlich haben wir uns die Chuchini Wildlife Tour nicht entgehen lassen. Wir haben zahlreiche Vögel beobachtet, Affen und ein Faultier gesichtet, rosarote Flussdelfine 'gejagd' und (erfolglos) Piranhas gefischt. Leckeres Mittagessen und Schlamm-Packung inklusive 😍👌.
Am Abend haben wir von Ibiz und Augusto einiges über die Kaymane gelernt. Zum krönenden Abschluss fanden wir noch eine Baum-Boa und ein Nest voller Fledermäuse. Das Chuchini Amazon Wildlife Eco Reserve ist wirklich ein Geheimtip abseits der ausgetretenen Touristenpfade und ein einmaliges Amazonas-Erlebnis.
> Chuchini Amazon Wildlife Eco Reserve
9. Die gefährlichste Strasse der Welt?
Wir sind in Südamerika schon einige wilde Pisten gefahren. Nun wollten wir uns selber ein Bild von der angeblich gefährlichsten Strasse der Welt, der Death Road machen. Wir sind die Strasse von Süden nach Norden gefahren. Kurz nach Coroico …einem der hässlichsten Orte in ganz Bolivien und kein Besuch wert…sind wir in die Piste abgebogen. Das Wetter hat gepasst, es hat geregnet. Wenn schon denn schon 🙂. Auf halber Strecke fanden wir einen netten Unterstand und haben übernachtet, mit der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag.
Am nächsten Morgen hat uns die Sonne geweckt 🌞. Da bis 14h die Velofahrer die Piste runter bolzen, haben wir bis am Nachmittag gewartet mit unserer Weiterfahrt 🚐. Was sollen wir sagen, es gab 2 - 3 enge Stellen aber ansonsten nichts Spektakuläres, was die Piste angeht. Wenn man aber bedenkt, dass dies früher die einzige Strasse zwischen La Paz und dem Tiefland war und alle Fahrzeuge inkl. LKWs da durchfahren mussten, dann können wir uns schon vorstellen, dass hin und wieder mal ein Fahrzeug abgestürzt ist 😬. Schön war die Strecke allemal, vor allem durch die mystische Stimmung mit Regen und Nebel.
10. Die drei schönsten Städte Boliviens
La Paz
La Paz ist einzigartig mit seiner Lage in einem riesigen Talkessel auf über 3’500 Metern Höhe. Als wir 2015 hier waren, hat sie uns überhaupt nicht begeistert. Beim zweiten Anlauf hat sie uns fasziniert. La Paz ist arm, staubig, dreckig, traditionell, steil, chaotisch, modern, farbig, weltoffen, aufgeschlossen. Alles zugleich. Je nachdem, in welchem Stadtteil man sich aufhält. In der Regierungshauptstadt von Bolivien gibt es mittlerweile 10 Linien der hypermodernen Doppelmayr/CWA-Gondel, die Teleférico.
Diese wurden nicht für die Touristen gebaut, sondern dienen den Einheimischen als schnelles Transportmittel. Vor allem der Transport von der Zwillingsstadt El Alto nach La Paz ist mit der roten Gondel um ein Vielfaches schneller geworden. Es war ein besonderes Erlebnis, das moderne Transport-Mittel zu benutzen und über die Stadt zu schweben. Die beiden Städte El Alto und La Paz sind zusammengebaut. Die reichen Leute wohnen im tiefergelegenen La Paz (3'6000 m.ü.M.) weil es da wärmer ist. Der ärmere Teil der Bevölkerung wohnt in El Alto. Die Unterschiede könnten nicht grösser sein.
El Alto liegt auf 4'100 m.ü.M. Hier befindet sich auch der Flughafen, welcher der höchstgelegene der Welt ist. Wir haben fast 2 Wochen auf dem ruhigen Camping Las Lomas ausserhalb der Stadt verbracht und die Zeit hier in La Paz sehr genossen. Dieser Campingplatz ist eine richtige Wohlfühloase. Fast um die Ecke unseres Campingplatzes in La Paz befindet sich das Valle de las Animas. Ein wunderschöner Tagesausflug um der Grossstadt zu entfliehen 😀🥾.
Potosí – Auf den Spuren der Silberminen
Die Silberhauptstadt liegt auf knapp 4'000 m.ü.M. und ist eine der höchstgelegene Grossstädte der Welt. Im 17. Jh. war Potosi einer der reichsten Orte der Welt. Im Berg Cerro Rico verbarg sich eine Unmenge an Silber, welches teuer verkauft werden konnte. Eine Führung durch den Berg - durchgeführt von einem ehemaligen Minenarbeiter - hat uns Einblicke in die harte Arbeit und die Geschichte der Minenarbeiter gegeben.
Noch heute wird nach dem Edelmetall gegraben, doch die goldenen Zeiten scheinen vorbei zu sein. Trotzdem versuchen die Einheimischen unter sehr bedenklichen Arbeitsbedingungen ihr Glück. Andere Arbeit gibt es hier kaum.
Sucre – Die weisse Stadt und das Herz Boliviens
Sucre, die Verwaltungshauptstadt von Bolivien kommt ganz chic daher. Die Innenstadt ist sehr gepflegt und sauber, und strahlt mit seinen weissen Kolonialgebäuden und charmanten Plätzen eine besondere Ruhe aus. Wir haben hier die Atmosphäre in den Cafés und auf den Mercados genossen. Die Stadt ist nicht so trubelig wie La Paz und bietet den perfekten Ort, um sich in die Kultur Boliviens zu vertiefen.
Oder einfach um die Gesellschaft mit anderen Reisenden zu geniessen und eine kleine (oder grosse) Reisepause einzulegen. Mitten in der Stadt befindet sich der Kuschelcamping von Felicidad & Alberto. Zugegeben, es war sehr eng. Aber wir genossen es, nach langer Zeit wieder einmal andere Reisende zu treffen. Sogar unsere ehemaligen Nachbarn aus unserem letzten Wohnort, Regula und Bruno haben wir hier kennen gelernt😊.
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