Felsige Berge, Vulkankrater, karge Ebenen, Salzseen und Thermalquellen. So haben wir die Puna im Argentinischen Hochland erlebt. Hinter jeder Ecke verbarg sich ein neues Highlight. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Unsere 4x4-Tour startete auf 1'505 m.ü.M. in Fiambalá. Von dort sind wir entlang der Chilenischen Grenze nach Antofagasta de la Sierra gefahren und weiter an die Bolivianische Grenze nach La Quiaca.
Wir überquerten diverse (Eis)-Flüsse, passierten Sandwüsten und Salzseen und erreichten die maximale Höhe von 4'959 m.ü.M. auf dem Kraterrand des Vulkans Galán. 20 Tage und 1'967 km dauerte unser Abenteuer durch das Argentinische Altiplano. Die Temperaturen sanken von über 20 auf -13 Grad und wir sahen tagelang keine anderen Menschen. Die Puna ist eine Hochebene in den Anden im Nordwesten Argentiniens, die sich auf einer durchschnittlichen Höhe von 3'500 bis 4'000 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt. Sie ist eine der höchsten Wüsten der Welt und umfasst eine Fläche von etwa 180'000 Quadratkilometern.
Die Puna ist bekannt für ihre beeindruckende Landschaft und ist auch ein wichtiger Standort für Bergbauaktivitäten, insbesondere für Kupfer, Silber und Gold, seit ein paar Jahren auch für den Abbau von Lithium.
Nachstehend erzählen wir Euch, wie wir die Tage erlebt haben und welchen Highlights wir entlang der abenteuerlichen Strecke begegnet sind.
Tag 1: Termas de Fiambalá (Km 0)
Unsere Puna-Tour begann in Fiambalá. Die Kleinstadt befindet sich am Anfang des Altiplano und liegt auf 1'505 m.ü.M. Hier wollten wir nochmals unseren Dieseltank auffüllen. Die Tankstellen sind in der Puna sehr dünn gesäht und die nächste liegt 420 km entfernt. Aber was macht man, wenn man an der Tankstelle steht und es ist kein Treibstoff mehr da? In Argentinien herrschte wieder einmal Diesel-Knappheit. Weiter fahren war keine Option. Der Lastwagen sollte in 2h mit Nachschub anrollen, meinte der Tankstellenwart.
Die Termas de Fiambalá. Die Kleinstadt im Nordwesten Argentiniens liegt in der Nähe des Vulkangebirges der Anden und ist bekannt für ihre Thermalquellen. Wir haben uns in den heissen Quellen ein letztes Mal aufgewärmt. Es war bereits Mitte Mai und schon Spätherbst. In der Nacht sanken die Temperaturen gerne mal unter Null und es muss mit Schneefall gerechnet werden. Wer sich auf die Puna-Tour begeben möchte, sollte regelmässig das Wetter checken um nicht von einem plötzlichen Schneetreiben oder Regen überrascht zu werden. Die Wetterprognosen für die nächsten 14 Tage standen gut.
Tag 3: Duna Mágica und Dunas de Taton
Nach dem Abstecher zum Balcón de Pissis füllten wir in Fiambalá erneut unseren Dieseltank und starteten Richtung Norden. Wir wollten nicht den direkten Weg nach Antofagasta de la Sierra fahren sondern bevorzugten den 4x4-Track über Las Papas. Unseren ersten Stop machten wir bei der Duna Mágica (Saujil). Die Magische Düne ist eine etwa 150 Meter hohe Sanddüne in der Nähe von Fiambalá. Sie wird als "magisch" bezeichnet, weil sie aufgrund ihrer ungewöhnlichen Form und Position auf einem Felsen wie ein Schutzschild aussieht.
Die Düne kann man entweder zu Fuss, mit Sandboards oder mit einem Allradfahrzeug erkunden. Wir haben die Füsse vorgezogen. In der Nähe der Duna Mágica befinden sich auch die Dunas de Taton. Diese beeindruckende Sanddünenlandschaft erstreckt sich über eine Fläche von etwa 10'000 Hektar. Die Dünen sind bis zu 80 Meter hoch und entstanden aufgrund der natürlichen Erosion der umliegenden Berge. Sie sind von einer einzigartigen Landschaft aus Kaktus, trockenen Flüssen und Steinformationen umgeben. Eine gut befestigte Strasse führte den Berg hoch. Von oben hatten wir eine wunderbare Aussicht über die Dünenlandschaft und genossen einen fantastischen Sonnenuntergang.
Tag 4 - 6: Las Papas - Antofagasta
Der Weg ist das Ziel. Das passt genau zu der 4x4-Piste zwischen Fiambala und Antofagasta de la Sierra. Die Strecke ist 420 km lang und führt über Höhen von 3'000 bis 4'500 m.ü.m. Wir folgten der RP34 bis zur Abzweigung 'Las Papas'. Das Teilstück bis Las Papas besteht vorwiegend aus Sandpisten und Flussdurchfahrten. Wir haben nicht gezählt, aber es waren gefühlt gegen 100 Furten. Der Wasserstand war ziemlich tief und die Flüsse problemlos zu durchqueren. Im Sommer bzw. bei hohem Wasserstand ist aber Vorsicht geboten.
Das Dorf Las Papas besteht nur aus ein paar Häusern. Hier leben knapp 50 Personen und 12 Familien. Es liegt auf 2'678 m.ü.M. und ist der Ausgangspunkt für dem Aufstieg auf die Hochebene. Von dort geht es nur noch aufwärts. Ein Dorfbewohner hat uns empfohlen, bis zu den nahegelegenen Termas los Baños hoch zu fahren und dort zu übernachten. Wir folgten seinem Rat und fuhren die steile, enge und kurvenreiche Strasse hinauf. Wir mussten uns beeilen, denn es war schon spät und wir wollten die Therme noch vor dem Eindunkeln erreichen. Nach einigen Kilometern entdeckten wir rechts an der Strasse die Abzweigung Richtung Termas los Baños .
Eine sehr steile Strasse führte den Berg hinunter. Ob Piccolo hier je wieder hinauf kommt? Das sehen wir dann am nächsten Morgen... Wir haben es kurz vor dem Eindunkeln geschafft und konnten den Sonnenuntergang vom Pool aus geniessen. Wir waren die einzigen Gäste. Die Therme besteht aus einem kleinen Naturpool und einem neueren betonierten Pool die beide frei zugänglich waren. Im Sommer wohnt hier eine Familie und kümmert sich um die 'Anlage'. Dann kostet das heisse Bad einen kleinen Batzen. Die Nacht war kurz . Die Gedanken waren schon beim nächsten Morgen und dem steilen Aufstieg. Die Sorge war umsonst: natürlich hat Piccolo den Aufstieg mit Bravour gemeistert.
Wenige Kilometer weiter nördlich befand sich eine weitere Quelle, die Termas Los Hornos. Von der 4x4-Piste führt eine weitere steile Gasse den Berg hinunter. Wir haben es vorgezogen, unseren Piccolo in der zweiten Haarnadelkurve stehen zu lassen, denn der Weg war ziemlich ausgewaschen. Es ging zu Fuss weiter. Die heissen Quellen von Los Hornos liegen auf 4'200 m.ü.M. Hier entspringt das heisse Wasser aus dem Boden und färbt die Landschaft mit unglaublichen Farben. Die Sedimentformen der Steine gleichen den traditionellen Öfen Catamarcas. Daher stammt auch der Name Los Hornos. Eine sehr eindrückliche und farbenfrohe Gegend.
Wir fuhren am gleichen Tag noch weiter bis zur Laguna La Lagunilla, welche bekannt ist für ihre rosa Andenflamingos. Leider sind die während unserem Besuch ausgeflogen. Es war bereits später Nachmittag und so beschlossen wir, bei der Lagune zu übernachten.
Am nächsten Morgen ging die Fahrt auf einer steinigen und sandigen Piste weiter. Es war nur noch ein kurzes Stück bis zum Campo de Piedra Pomez. Was für eine faszinierende Landschaft. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Doch es wurde noch besser...
Tag 7: Campo de Piedra Pómez
Skurrile Steinformationen inmitten eines grossen Sandkastens... das ist das Campo de Piedra Pómez. Das Gebiet besteht aus einer weiten Landschaft mit Ablagerungen, die hauptsächlich aus vulkanischer Asche und Pumpstein besteht, einer porösen Gesteinsart, die durch vulkanische Aktivität entsteht. Es ist leicht und schwimmfähig aufgrund der vielen Lufteinschlüsse in seiner Struktur. Die Landschaft im Campo de Piedra Pómez ist von ungewöhnlichen und bizarren Felsformationen geprägt, die durch Erosion und die Einwirkung von Wind und Wasser geformt wurden.
Nachdem wir tagelang die Einsamkeit der Puna genossen haben sahen wir sie schon von weitem wie Ameisen auf uns zukommen... die Landcruiser mit ihren abgelaufenen Reifen und auf dem Rücksitz abenteuerlustige Touristen. Es ist schön zu sehen, dass der Tourismus wieder zurückgekehrt ist in Argentinien. Nelson, der Tourguide mit dem wir gesprochen haben hat uns erzählt, dass er über ein Jahr keine Touren mehr anbieten konnte und täglich schauen musste, wie er seine Familie ernähren konnte. Mitten im Campo de Piedra Pomez bat er uns, US-Dollar gegen argentinische Pesos zu tauschen, was wir natürlich liebend gerne gemacht haben.
Tag 8: Carachi Pampa: Lagune und Vulkan
Gleich um die Ecke des Campo de Piedra Pómez befindet sich die Carachi Pampa. Wir haben eigentlich eine Lagune erwartet. Doch plötzlich wurde der Boden schwarz und hart und wir entdeckten einen robust aussehenden Vulkan. Die Fahrt über die Lavasteine war eine Herausforderung. 4x4 braucht man hier nicht unbedingt, aber Geduld. Hier geht es nur langsam vorwärts. Die riesige Ebene in der sich die Lagune und der Vulkan befinden liegt auf 3'002 m.ü.M. Die Spitze des Vulkans Carachi Pampa auf 3'447 m.ü.M.
War waren schon ziemlich müde, denn wir hatten eine lange Fahrt hinter uns. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir die Lagune Carachi Pampa und fanden einen tollen Übernachtungsplatz. Was für eine schöne Überraschung am frühen Morgen, als wir die vielen Flamingos in der Lagune vor uns entdeckten 😀.
Tag 9 - 10: Antofagasta de la Sierra (Km 716)
Nach 420 km Piste endete unsere erste Etappe der Puna-Durchquerung in Antofagasta de la Sierra. Die Fahrt bis hierhin hat uns total geflasht. Ein Highlight folgte dem anderen. Es ist mittlerweile sehr kalt geworden. Naja, wir befinden uns auf Höhen von 3'000 bis 4'500 m.ü.m. und der Winter steht vor der Tür 😬. Minustemperaturen hin oder her... wir ziehen das jetzt durch und fahren hoch bis zur Bolivianischen Grenze. Antofagasta de la Sierra hat 667 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 3'400 m.ü.M.
Viel gibt es hier nicht. Ein paar Unterkünfte, zwei Tankstellen und zwei, drei kleine Supermärkte. Und unzählige Tourenanbieter. Antofagasta de la Sierra befindet sich in einem noch relativ jungen Lavafeld. Überall sieht man kleine schwarze Kegel wie Pilze aus dem Boden heraus schiessen. Wir sind auf den Vulkan Antofagasta hinauf gestiegen und hatten einen wunderschönen Ausblick über die unzähligen Vulkankegel sowie auf den Vulkan Alumbrera. Wahnsinn, was uns die Landschaft hier oben in der Puna alles zu bieten hat. Zurück in Antofagasta tankten wir unseren Piccolo und machten uns auf den Weg Richtung Laguna Diamante.
Tag 11: Laguna Diamante und Vulkan Galán
Wir haben ausserhalb von Antofagasta übernachtet und fuhren gleich nach Sonnenaufgang los. Nach ein paar Kilometern erreichten wir den Cañón de Real Grande. Auf 4'000 m.ü.M. und ohne Untersetzung hatte Piccolo trotz Turbo ziemlich Mühe. Der Cañón war stellenweise sehr eng und es war steiler, als es auf dem Foto aussieht. Piccolo kam nicht mehr vom Fleck. Da hilft nur eines... Rückwärts fahren, Anlauf holen und mit Schwung durch. Umkehren war keine Option, obwohl es noch die Strecke über El Penõn gegeben hätte. Wenn wir schon mal da sind...
Mit der engen Fahrt durch die Schlucht war aber noch nicht genug. Es folgte eine erste Flussdurchfahrt. Der Fluss war gefroren. Danach folgte ein sehr steiles Stück hinauf auf den Krater des Vulkans Galán. Er ist einer der grössten Vulkane der Erde, erreicht eine Höhe von 5'912 m.ü.M. und ist für seinen gut erhaltenen, symmetrischen Krater bekannt. In seinem Inneren befindet sich der "El Cráter" mit einem Durchmesser von etwa 40 Kilometern. Im Inneren der Caldera versteckt sich die Laguna Diamante (nicht zu verwechseln mit der Laguna Diamante bei Mendoza), die durch Schmelzwasser und Regenfälle gespeist wird.
Da befanden wir uns also momentan... und kommen da hoffentlich auch wieder raus. Wir fuhren am Ufer der Laguna Diamante entlang und mussten einen breiten Fluss überqueren. Auf der anderen Seite führt nämlich die Strasse zurück nach El Penõn und Antofagasta. Der Fluss war gefroren. Wir hatten die Wahl: entweder umdrehen oder wir überqueren den eisigen Fluss. Weit und Breit war kein Mensch zu sehen. Wir wollten auf keinen Fall umdrehen und die Steile Piste wieder hochfahren, geschweige denn zurück durch den engen Canyon. Also Augen zu und durch. Es folgten dann noch ein paar weitere Durchfahrten durch gefrorene Flüsse, was wir da noch nicht wussten...
Von Weitem entdeckten wir ein paar Touren-Fahrzeuge, was uns etwas beruhigte. Das muss wohl die 'offizielle' Strecke von und nach El Penõn sein. Wir hatten unsere Nerven an diesem Tag ziemlich strapaziert. Die Piste zurück nach El Penõn war dann ein Klacks, 4x4 nicht unbedingt nötig. Bei der Laguna Grande und den Flamingos legten wir noch einen letzten Zwischenhalt ein. Abends waren wir heilfroh, als wir und Piccolo ohne Schaden in El Penõn ankamen. Was für eine aufregende Fahrt. Die Piste über den Cañón de Real Grande ist nichts für schwache Nerven und sollte nicht bei schlechtem Wetter gefahren werden!!
Tja, wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht. Das nächste Mal fahren wir direkt über El Penõn hoch... Wir haben Piccolo definitiv an seine Grenzen gebracht 🙈.
Die ganze Runde von Antofagasta de la Sierra über den Cañón de Real Grande hinauf zur Laguna Diamante und via Laguna Grande und El Penõn zurück nach Antofagasta de la Sierra war 190 km lang. Nachmachen nicht unbedingt empfehlenswert!!
Tag 12: Salar de Antofalla
In Antofagasta de la Sierra füllten wir erneut unseren Dieseltank, denn die nächste Tankstelle befindet sich im 450 km entfernten San Antonio de los Cobres. Unsere Reise führte weiter über den Salar de Antofalla Richtung Norden. Und wieder wechselt die Szenerie. Der Salzsee hat eine hohe Konzentration an Salz und Mineralien, die aufgrund der Verdunstung des Wassers zurückbleiben. Dies führt zur Bildung von wunderschönen Salzstrukturen und -formationen auf der Oberfläche des Sees.
Der riesige Salzsee erstreckt sich über eine Fläche von rund 2'600 Quadratkilometern und ist eine der grössten Salzpfannen Argentiniens. Er ist von einer beeindruckenden Wüstenlandschaft umgeben, die von vulkanischen Bergen, versteinerten Dünen und steinigen Ebenen geprägt ist. Hier oben In der Puna gibt es aber nicht nur Sand, Steine oder ausgetrocknete Salzseen. Es gibt auch Wasserlöcher, die in allen Farben leuchten... wie z.B. die Ojos de Campo oder die Laguna Verde. Wahnsinn, dieses Naturspektakel.
Wie es allerdings in ein paar Jahren hier oben aussehen wird ist fraglich. Die chinesischen Lithium-Firmen breiten sich hier immer mehr aus. Argentinien ist ein wichtiger Akteur in der Lithiumproduktion und hat grosse Lithiumvorkommen in anderen Salzseen, wie zum Beispiel im nahegelegenen Salar del Hombre Muerto. Dort befinden sich aktive Lithiumförderstätten, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden. Es ist möglich, dass in der Zukunft weitere Explorations- und Abbautätigkeiten auf dem Salar de Antofalla stattfinden könnten, da die weltweite Nachfrage nach Lithium für die Batterieherstellung und andere Anwendungen weiterhin steigt.
Tag 13: Cono de Arita
Wir fahren weiter Richtung Norden bis wir den kleinen Kegel inmitten des ausgetrockneten Salzsees entdecken. Der Cono de Arita, wie der Kegel heisst, steht im Salar de Arizaro, dem grössten Salar in Argentinien. Er ist nach dem Salar de Uyuni und dem Salar de Atacama der drittgrösste weltweit. Der Cono de Arita erhebt sich etwa zweihundert Metern über dem Niveau der Salzwüste. Dieser natürliche Kegel gilt als der perfekteste der Welt. Sein Gipfel erreicht eine Höhe von 3'689 m.ü.M.
Seine praktisch perfekte konische Form fällt auf, da es sich um ein isoliertes Relief inmitten des Salar de Arizaro handelt. Es gibt zahlreiche Fragen zu seiner Herkunft. Einige Versionen betrachten es als mögliches Inka-Zeremonienzentrum. Andere sagen, es handle sich um einen Vulkan, welcher zu wenig stark war um zu explodieren. Was wohl stimmt?
Desierto del Diablo und Los Colorados
Gleicher Tag, neues Landschaftsbild. Wir folgten der RP27 und machten einen kleinen Umweg durch die 'Wüste des Teufels'. Das Desierto del Diablo ist eine faszinierende Wüstenlandschaft mit ungewöhnlichen geologischen Formationen. Die isolierte Atmosphäre vermittelt den Eindruck, als würde man durch eine andere Welt reisen. Los Colorados ist ein Abschnitt der RP 27, der für seine farbenfrohen Berge und Felsformationen bekannt ist. Die Berge zeigen verschiedene Schattierungen von Rottönen, Orange- und Gelbtönen, was der Landschaft einen lebendigen und malerischen Charakter verleiht.
Tag 14: Ojos del Mar, Tolar Grande
Auf dem Weg zur nächsten Tankstelle in San Antonio de los Cobres befinden sich die Ojos del Mar. Die 'Meeresaugen' sind eine Ansammlung von natürlichen Salzwasserquellen, die aus dem Boden sprudeln. Die Quellen bilden kleine Teiche und Seen mit kristallklarem Wasser und sind ein faszinierender Kontrast zur trockenen Umgebung. Ein Besuch ist nett, wenn man gerade in der Nähe ist. Aufgrund der Bekanntheit dieser Sehenswürdigkeit haben wir ein bisschen mehr erwartet. Die Laguna Verde im Salar de Antofalla fanden wir beeindruckender.
Tag 15: San Antonio de los Cobres (Km 1'398)
Wir befanden uns unterhalb des Abra Alto Chorrillo, dem letzten Pass vor unserem zweiten grosses Etappenziel, der Stadt San Antonio de los Cobres. Plötzlich fehlte unserem Piccolo die Puste. Es ist nicht das erste Mal, dass der Turbo aussteigt. Doch es ist das erste Mal, dass wir ohne Turbo einen Pass von 4'560 m.ü.M. erklimmen müssen. Es war bereits später Nachmittag und wir wollten auf keinen Fall auf dieser Höhe übernachten. Wir versuchten es ohne Turbo kämpften uns langsam den Berg hinauf. Uff, geschafft! Jetzt ging es nur noch runter bis auf 3'775 m.ü.M. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir San Antonio de los Cobres.
Am nächsten Morgen suchte Pit die Ursache des Problems. Der Vakuumschlauch an der Diff.-Sperre hatte einen Riss. Diesen haben wir vor ein paar Monaten in Bariloche ersetzen lassen, weil ein Marder Hunger hatte. Zum Glück hatten wir noch ein Ersatzstück dabei und ein ODB2-Gerät, welches den Fehler aus unserer Steuerung löschen konnte. San Antonio de los Cobres hat uns nicht entzückt. Hier gab es aber eine Tankstelle und Supermärkte. Ohne Diesel und Proviant konnten wir nämlich nicht weiter fahren. San Antonio de los Cobres zieht aber jedes Jahr viele Touristen an.
Tag 16: Viaducto la Polvorilla / Tren a las Nubes
Grund dafür ist der Tren a las Nubes, der 'Zug zu den Wolken'. Die Eisenbahnlinie ist berühmt für ihre beeindruckende Ingenieurskunst und bietet eine spektakuläre Fahrt durch die Anden. Sie ist eine der höchstgelegenen Bahnfahrten der Welt. Der Zug verkehrte bis 1981 als Personen- und Güterzug zwischen Salta (Argentinien) und Antofagasta (Chile) und überquerte täglich die Anden. Jetzt ist es nur noch eine Touristenattraktion. Wer möchte, kann in San Antonio de los Cobres einsteigen und zum Polvorilla-Viadukt, welches sich auf 4.220 m ü.M. befindet, hoch fahren. Wir haben das Spektakel von aussen betrachtet.
Tag 17: Salinas Grandes
Der dritte und letzte Teil unserer Puna-Durchquerung führte vorbei an den Salinas Grandes, einer der bekanntesten Salzwüsten in Argentinien. Die Salinas Grandes sind eine natürliche Formation, die durch die Verdunstung von Meerwasser entstanden ist. Über Millionen von Jahren hinweg bildeten sich durch die sich wiederholende Verdunstung von Wasser immer dicker werdende Salzschichten. Heute bildet das Salz eine massive, fast unberührte Wüstenlandschaft mit schimmernden weissen Flächen, die von Salzablagerungen bedeckt sind.
Die Salinas Grandes sind nicht nur ein beeindruckendes Naturschauspiel, sondern haben auch wirtschaftliche Bedeutung. Das Salz wird von den umliegenden Gemeinden abgebaut und für verschiedene Zwecke verwendet, wie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, für Salzprodukte und als touristische Attraktion. Wir haben die Salinas Grandes als Spielplatz für unsere touristischen Fotos benutzt...
Tag 18 - Ruta 40 in Jujuy
Wir fuhren weiter Richtung Chilenische Grenze und bogen in Susques in das nördlichste Teilstück der Argentinischen Ruta 40 ab. Ausserhalb des Dorfes befand sich eine Tankstelle, an welcher wir unseren Tank noch ein letztes Mal auffüllten. In der Provinz Jujuy verläuft die Ruta 40 auf einer Höhe von 3'000 m.ü.M. In diesem Gebiet gibt es nur sehr wenige Einwohner. Und diese sind vorwiegend indigener Abstammung und besitzen keinen fahrbaren Untersatz.
So kam es, dass wir am gleichen Tag zwei Mal von einer indigenen Frau angehalten wurden welchen wir eine Mitfahrgelegenheit boten. Die Unterhaltungen mit den Damen waren sehr spannend. Wir mussten allerdings sehr genau hinhören, um den etwas eigenwilligen Dialekt verstehen zu können. Unterwegs begegneten uns immer wieder Lamas.
Tag 19: Valle de la Luna / Cusi Cusi
Der schönste Ort an der nördlichen Ruta 40 war das Valle de la Luna bei Cusi Cusi. Das Tal ist bekannt für seine einzigartigen geologischen Formationen, die eine faszinierende Mischung aus Farben und Texturen aufweisen. Die Landschaft erinnert an eine Mondlandschaft, daher der Name 'Tal des Mondes'. Die Formationen bestehen aus Sandstein und Tonstein, die im Laufe der Zeit durch Erosion und geologische Kräfte geformt wurden.
Tag 20: La Quiaca
Nach 20 Tagen und 1'967 km erreichten wir die nördliche Grenzstadt La Quiaca. Hier endet die Ruta 40 an der Kreuzung mit der Nationalstrasse 9. La Quiaca ist die höchstgelegene Stadt mit mehr als 10'000 Einwohnern des Landes und liegt auf 3'442 m.ü.M. Hier endete auch unsere Puna-Durchquerung. Was für ein unbeschreibliche Tour! Wir sind froh, dass wir ohne Schneefall und ohne grössere Pannen durch die Puna gekommen sind. Diese Tour wird bei uns in besonderer Erinnerung bleiben. Das YouTube-Video dazu ist bereits in Bearbeitung...
Alternativer Vorschlag:
Das Teilstück zwischen Fiambalá und San Antonio de los Cobres hat uns fasziniert. Das nördliche Ende der Ruta 40 lohnt sich aus unserer Sicht nur, wenn man genügend Zeit mitbringen kann. Statt dessen empfehlen wir einen Abstecher nach Purmamarca und Humahuaca und die Fahrt über den Paso Jama nach San Pedro de Atacama (Chile). Von dort ist die Lagunenroute nach Uyuni (Bolivien) ein weiteres Highlight. Diese Piste sind wir im Mai 2015 gefahren.
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